Leuchtfeuer (Süd)
Hommage an ein materielles Zeugnis heimischer Schifffahrtsgeschichte
Ein maritimes Wahrzeichen
Das Einfahrtsfeuer Kiel Holtenau, ein imposanter 23 Meter hoher Stahlfachwerkturm, zeugt von einer reichen Geschichte und einer einzigartigen Verbindung zur Schifffahrt. Dieser rote und weiße Turm, der auf einem soliden Steinfundament am Scherhafen in Kiel Wik stand, begann sein strahlendes Licht am 21. Juni 1895 auszusenden und wies zahlreichen Schiffen den sicheren Weg zur Zufahrt des Nord-Ostsee-Kanals. Diese bemerkenswerte Leuchtfeuereinrichtung spielte eine entscheidende Rolle in der maritimen Sicherheit der Region.
Wandel und Renovierung
Der bauliche Verfall und das Erbe
Leider konnte der Turm im Dezember 2011 nicht mehr seine Funktion erfüllen, da er zunehmend unter baulichem Verfall litt. Ein neues Molenfeuer übernahm schließlich seine Aufgabe, und das Einfahrtsfeuer Kiel Holtenau wurde obsolet. Trotz seiner historischen Bedeutung und seiner 120 Jahre Zeitspanne im Dienst schien das Schicksal des Turms ungewiss zu sein.
Weder die Stadt Kiel noch die Bundesrepublik Deutschland zeigten Interesse oder eine klare Verwendung für dieses bedeutende Seezeichen. Es hätte sogar nach Niedersachsen verlegt werden sollen, und Teile des Original-Wetterfähnchens gingen bereits nach Hamburg.
Eine private Initiative für das maritime Erbe
Die Rettung und Wiederbelebung des Einfahrtsfeuers fand dank einer privaten Initiative statt. Der imposante Gitterstahlturm, der mittlerweile von wilden Rosen und Sträuchern überwuchert war, inspirierte den Kieler Anwalt Helge Petersen während einer Überfahrt des Nord-Ostsee-Kanals mit der Personenfähre in Holtenau.
Eine neue Bestimmung und Ära für das denkmalgeschützte Leuchtfeuer
Das Einfahrtsfeuer Kiel Holtenau wird nun zu einem zentralen Element im maritimen Bild von Kiel Friedrichsort. Es wird neben dem Falkensteiner Leuchtturm, der Lernwerft und dem beeindruckenden Gebäude „Falklandeck“ aufgestellt. Die Bereitstellung privaten Landes für diesen Zweck ermöglicht die Integration dieses historischen Symbols in die Stadt, obwohl die Stadtverwaltung nach dessen Demontage zunächst keine Anstrengungen in diese Richtung unternommen hatte.
Die spektakuläre Umsetzung des Turms vor den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals nach Friedrichsort ist ein erfolgreicher Ausdruck des Engagements für private Denkmalpflege und der Unterstützung der beteiligten Bürger. Dieses Einfahrtsfeuer erhält nun eine neue Bedeutung in Kiel und erhält die verdiente Aufmerksamkeit als ein maritimes Erbe unserer heimischen Küstenregion. Helge Petersen betont, dass er sich wünscht, dass diese gemeinsame Aktion noch mehr Menschen für den Wert unseres kulturellen Erbes sensibilisiert und sie dazu ermutigt, sich für Denkmäler und Kulturbauten einzusetzen.
Auch im Logo des Lindenau-Maritim Park findet sich der Leuchtturm nun stilisiert wieder.