Die Anfänge der Kassenhalle
Die „Kassenhalle“, die sich im Kieler Stadtteil Wellingdorf befindet und sich malerisch an die alte Schwentine-Brücke schmiegt, zeichnet sich, wie alle Immobilienprojekte der Familie Petersen, durch ihre bewegte Geschichte aus.
Die Geschichte der „Kassenhalle“ im Kieler Stadtteil Wellingdorf ist ebenso reichhaltig wie die anderen Immobilienprojekte der Familie Petersen. Das Gebäude wurde im Jahr 1927 erbaut und diente zunächst als Filiale der Kieler Spar- und Leihkasse. Damals sollte es der Bevölkerung Sicherheit vermitteln und symbolisierte dies durch seine imposante Präsenz. Das Bienenkorb-Relief über dem Eingang stand für die fleißige Bevölkerung, die stets sparte und so zur Stabilität des Staates beitrug. Die Kieler Spar- und Leihkasse spielte auch eine wichtige Rolle beim Kreditvergabe an das örtliche Handwerk, was den fleißigen Sparern zugutekam.
Die Lage des Gebäudes an der Schwentinemündung war strategisch günstig, da dort große Mühlen standen, die das wertvolle Korn aus dem Hinterland verarbeiteten. Vor dem Zweiten Weltkrieg war dies ein wirtschaftliches Zentrum, mit einer Straßenbahnwendeschleife um das Gebäude herum.
Herausforderungen in der Geschichte
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Verlagerung der Kriegsproduktion, insbesondere dem U-Boot-Bau, wurde der Stadtteil Wellingdorf stark beeinträchtigt. Die Mühlen an der Schwentinemündung wurden durch billige Wohnhochhäuser ersetzt, und die Wassermühlen verfielen. Das Kassengebäude ist heute das einzige erhaltene Mühlengebäude am Lunaplatz.
Der architektonische Wandel
Die Kassenhalle hat sich architektonisch im Laufe der Jahre kaum verändert und repräsentiert ein herausragendes Beispiel für nordische Sachlichkeit im Klinkerexpressionismus. Nach einer Phase des Leerstands erwarb die Familie Petersen im November 2011 dieses denkmalgeschützte Gebäude und erweckte es zu neuem Leben. Die drei Etagen mit jeweils 220 Quadratmetern wurden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes sorgfältig restauriert, und der Innenhof, der einst als Endhaltestelle der Straßenbahn diente, erhielt eine passende Pflasterung.
Ein Raum für Kultur und Kunst
Die Kassenhalle bot zunächst Raum für kulturelle Aktivitäten von Bürgern und Künstlerkollektiven. Insbesondere der Eckernförder Künstler Nils Winderlich formte aus dem ehemaligen Bankengebäude ein neues Zentrum für bildende Künste im Herzen des Kieler Ostufers. Doch damit war die Metamorphose des Gebäudes noch nicht abgeschlossen.
Neue Nutzung und Hauptstandort für Anlegerschutz-Kanzlei
Die Fachanwaltskanzlei Helge Petersen & Collegen wuchs in den vergangenen Jahren stetig und benötigte dringend neue Räumlichkeiten. Da ein Umzug der Kanzlei in die Legienstraße 40 aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht möglich war, entschied sich Herr Petersen, die Kassenhalle als zukünftigen Hauptstandort seiner Anlegerschutz-Kanzlei zu nutzen. Damit hat die Kassenhalle eine neue Bedeutung in der Kulturlandschaft Kiels gefunden und ist gleichzeitig ein Symbol für gelungene Restaurierung und Umnutzung historischer Gebäude.